Spurensuche: Berliner-Raum-Bayreuther-Straße 36
2002, Acryl und Kreide auf Regicell-Platten, montiert, ca 42 qm
Das Deckengemälde bezieht sich inhaltlich auf die Grundstückssituation Bayreuther Straße 36. Die Lage des Gebäudes bildet den Kristallisationspunkt der gesamten Komposition. Hier bündeln sich der wechselnde Lichteinfall sowie die historischen Ausfallstraßen Berlins. Erkennbar wird das Gebäude durch den Bezug zum Grundriss des Wittenbergplatzes. Die geographischen Hinweise der deutschen Landeshauptstädte ergänzen und verbinden diese Strukturen durch die Gestalt, die aus den linearen Verknüpfungen der einzelnen Städte entsteht.
Gestalterisch verbildlicht sich diese Grundstückssituation durch das gelbe Rechteck als formales Zentrum, als Focus der meisten Linien, die sich aus den oben skizzierten Zusammenhängen ergeben. Die Gestalt der Landeshauptstädte gibt sich aus architekturbezogenen Gründen sowie kompositorischen Entscheidungen dem Betrachter gespiegelt zu erkennen.
Die sich an diesem linearen Konzept orientierenden Farbinseln rhythmisieren die Fläche der Decke, indem sie die Form des Fahrstuhls mit einbeziehen und gleichzeitig durch ihre malerischen Strukturen und ihre kompositorische Lage die Blickrichtung des Betrachters zum Zentrum hin lenken. Ein weiterer direkter Architekturbezug besteht in den beiden sich gegenüberliegenden Rundformen, die sich in ihrer Ausbreitung exakt an den Säulen orientieren. Komponiert im goldenen Schnitt erzeugen sie einmal die Assoziation von Plastizität, zum anderen eines virtuellen Deckendurchbruchs. Neben der kontrastierenden räumlichen Wirkung dienen sie gleichzeitig der formalen Betonung und Hervorhebung des gelben Rechtecks.